Samstag, 23. März 2013

Fachtagung Microsoft 'Partners in Learning'

ICT-Tagung an der Kanti am Brühl 22. März 2013

"Im Internet steht alles, was es braucht um Arzt zu sein, und trotzdem bin ich keiner."



Ich bin Mitglied von 'Partners in Learning', einem Schul-Programm von Microsoft. So kam ich zur Einladung dieser Tagung.
Nach der Einleitung des Rektors der Kanti am Brühl, Matthias Gabathuler, wurde mir klar, dass hier eine Schulinstitution um ihre zukünftige Existenz "kämpft":  die KSB-SG nimmt an einem internationalen ICT-Projekt teil, wohl auch, um sich zu profilieren und sich damit unentbehrlich zu machen. Aber keine Frage, an den Worten des Rektors gemessen: die Schule hat gute, innovative Ideen!

Nach einem Plädoyer für ICT im Lehrplan von der Microsoft-Managerin Claudia Balocco standen Referate in der Aula der KSB an.
Im ersten Referat, gehalten von Thomas Merz, u.a. Medienpädagoge an der PHTG, ging es um ICT-Kompetenzen, die im Lehrplan 21 ihren Niederschlag  finden sollen. Leider durfte ich von diesem Teil weder Fotos noch Abschriften anfertigen :-(
Trotzdem versuche ich stark vereinfacht, folgendes zu sagen. Der LP 21 beinhaltet folgende Kompetenzbereiche:

Thomas Merz, Prof. für Medienpädagogik

I. Medien kennen und einordnen, II. Auswählen und III. Handhaben mittels Medien
Merz machte interessante Aussagen zum Lehrer(beruf): er zitierte Ludwig Hasler, der von einer Pensionierten-Mentalität spricht: Lehrkräfte lassen sich viel Zeit beim Einfliessen-Lassen von neuen Ideen.
Anhand eines schönen Satzes machte Merz auch deutlich, worauf es ankommt:
"Im Internet steht alles, was es braucht um Arzt zu sein, und trotzdem bin ich keiner."
Thomas Schmidt, Helliwood
Heisst also für den Unterricht: Wissen allein zu vermitteln,  ist nicht mehr so wichtig, sondern die Handlungsfähigkeit.

Danach folgte unter dem Titel "Potenziale von kompetenzorientierten Unterrichtsangeboten mit ICT" ein Referat von Thomas Schmidt, seines Zeichens CEO von Helliwood media & education.

Mittels starken Bildern, Worten ("Schüler sollen emotional labilisiert werden"), anschaulichen Experimenten zeigte Schmidt, wie man ein Produkt gut an den Mann bringt. Ich war vom Vortragen allein an sich begeistert, so sehr, dass ich gar nicht viel über den Inhalt erzählen kann...

Schmidt spricht vom ergenbisorientiertem Handeln mit IKT. Damit meint er vier Grundkompetenzen (im Englischen die 4 C: Collaboration, Communication, Creativity  und Critical Thinking):
 - Kreativität und Problemlösefähigkeit
 - Teamfähigkeit und Kooperationsvermögen
 - Kritische Auseinandersetzung und Wissensaufbau
 - Organisationfähigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten




Nach dem Mittagslunch entschied ich mich für den Workshop von Thomas Schmidt "Handlungsorientierte Kompetenzentwicklung"


Im Zentrum dabei stand boostbox.ch, ein Kind von der Firma Helliwood. (Die Seite geht per 14. April offiziell online, ist aber jetzt bereits erreichbar)
Auf dieser Seite erstellen die Schüler quasi ein ePortfolio. Ziel ist mitunter ein Profilpass, der v.a. die Stärken ausweist. Ein interessantes Projekt, das ich selber noch eingehender testen möchte, ehe ich damit die Schüler konfrontiere.

Ein letzer grosser Schwerpunkt bildete das Speed Geeking: im 5'-Rhythmus wurden an Marktständen Möglichkeiten von Apps im Unterricht aufgezeigt.

Ich nehme viele interessante Inputs von der Tagung mit (vor allem was kompetenzorientiertes Unterrichten angeht). Störend fand ich, dass im Bildungsbereich wohl immer mehr Firmen den Ton angeben werden: Microsoft und seine Produkte waren omnipräsent, Helliwood ist ein fixer Partner von Microsoft, und Helliwood sponsert sich mit Ideen von RedBull u.a
.

Was noch zu sagen wäre: Ich als iPad-User hatte in zweierlei Hinsicht einen schweren Stand: zum einen wurden vorwiegend Programme oder Apps thematisiert, die bis dato nur auf Windows oder Android-Geräten laufen und zum andern - wenn es schon Browser-Lösungen gab - war kein WLAN-Anschluss  für die Besucher dieser ICT-Tagung möglich ...